Zum zweiten Topspiel innerhalb 2 Wochen musste die HSG diesmal in der Klapperhölle, gegen den bis dato punktgleichen Mitkonkurrenten SG Überruhr 4F, antreten. Nachdem das Hinspiel verloren ging, lautete die Zielsetzung die Fehler des Hinspiels nicht zu wiederholen und für weitere 2 Punkte zu sorgen, auch wenn man nun gegen eine mit zahlreichen (ehemalig) höherklassigen Spielern verstärkte Mannschaft antreten sollte.
Nach gutem Start fielen die ersten Toren schnell und auch die Abwehr schaffte es die Spielzüge der Überruhrer zu unterbinden, war jedoch gegen die starken Individualisten der Überruhrer oftmals einen Schritt zu spät. Besonders Melanie Sommerfeld bewies ihre jahrelange Erfahrung und brachte Überruhr durch zahlreiche Einzelaktionen oder gekonnte Anspiele früh in Führung.
Zwar hielt man permanent dagegen, kämpfte um jeden Ball, doch leider war uns das Glück nicht hold. Zahlreiche unvorbereitete Würfe, eine schlechte Chancenverwertung, gepaart mit einer viel zu großen Portion Nervosität, kosteten vielen Bälle und boten den Überruhrerinnen viele Chancen davon zu ziehen. Während der Rückhalt der Überruherinnen einen Glanztag erwischte und viele guten Chancen entschärfte, hielt erneut Kerstin Schumann die HSG im Spiel, denn auch sie hatte einen Sahnetag erwischt, sodass sich die SGÜ in der ersten Halbzeit nicht entscheidend absetzen konnte – mit einem 9:12 für uns ging es in die Kabine.
Dass die HSG im Laufe der Saison bereits einige Comebacks nach Rückstand geschafft hatte, war natürlich auch in Überruhr bekannt. So ließen die Hausherrinnen auch nach Wiederanpfiff nicht schleifen und waren ähnlich präsent wie in der ersten Halbzeit. Dennoch schaffte es die HSG den Vorsprung zu verkürzen – eine packende Partie bot sich den Zuschauern in der Kampf und Krampf, statt handballerischen Leckerbissen geboten wurde. Während die Nervosität auf beiden Seiten immer deutlicher zu sehen war, schafften es die Schiedsrichter mit gekonnten Pfiffen diese noch zu verschärfen. Fragwürdigste Entscheidungen auf beiden Seiten entschärften nicht die Lage, sondern peitschten Spieler und Halle nochmal an. Schade in einem solchen Topspiel! Der Halle zum Trotz, kämpfte die HSG allerdings munter weiter und schaffte es erstmals 5 Minuten vor Ende in Führung zu gehen. Nach erneuter Balleroberung hätte man sich nun auf 2 Tore absetzen können, doch statt eines fälligen 7M-Pfiffs entschieden die Herren in Schwarz auf Kreis-ab, sodass die SGÜ durch einen schnellen Angriff ausgleichen konnte. Auch der nächste Angriff verpuffte in den Überruhrer Abwehrreihen, die die erneut folgende Tempochance nutzten und eine Minute vor Schluss wieder in Führung gingen. Im letzten Angriff zog die HSG alle Register, wechselte den Torwart aus und spielte mit 7 Feldspielern, doch statt die bleibenden 40 Sekunden zu nutzen und eine Chance zu erarbeiten, wurde auch hier vorschnell der Abschluss gesucht – eine symptomatische Szene für den kompletten Spielverlauf. Mit 16:17 verlor man denkbar knapp gegen starke Überruhrerinnen.
Was bleibt ist die Gewissheit eine bislang grandiose Saison zu spielen, eine Mannschaft zu haben, deren Kampfgeist nicht gebrochen wird und immer wieder zurückkommen kann und, dass noch 8 Spiele zu spielen sind, ehe der Bezirksligameister feststeht!
Es spielten: Kerstin Schumann, Sina Schneiders, Sandra Baartz, Hanna Abberger, Christel Scheid, Svea Delsing, Charlotte Falke, Christina Schwätzer, Vivienne Bley, Annoula Lehnhoff, Kira Szymiczek, Kristin Wahser